MCH Group: Halbjahresabschluss 2020 im Zeichen von Covid-19

Weitgehend stillgelegte Geschäftstätigkeit führt zu markantem Umsatzrückgang und Halbjahresverlust. Die notwendigen Sanierungsmassnahmen haben hohe Priorität. Transformation und Umsetzung der Strategie werden intensiv vorangetrieben.

Nach der deutlichen Verbesserung des operativen Geschäftsergebnisses im Geschäftsjahr 2019 ist die MCH Group mit einer erfolgreichen Swissbau und gut gefüllten Auftragsbüchern in der Division «Live Marketing Solutions» ins Geschäftsjahr 2020 gestartet. Die im Herbst 2019 ausgelösten Projekte zur Transformation und Umsetzung der beschlossenen Strategie haben Fahrt aufgenommen. Leider ist die Geschäftstätigkeit auf Grund der Covid-19 Pandemie und der von den Behörden verfügten Restriktionen und Verbote abrupt zum Stillstand gekommen.

Das Management hat in der Folge als erste Priorität mit einer Reihe von Sofortmassnahmen die Stabilisierung des Unternehmens sichergestellt. Mit den von Absagen der Messen betroffenen Kunden und Lieferanten sind kulante Lösungen gesucht und gefunden worden. Parallel dazu haben die Teams an diversen Projekten gearbeitet, um kurzfristig auf die neuen Bedürfnisse der Kunden reagieren zu können. Es ist unter anderem gelungen, bereits im März die ersten “Online Viewing Rooms” der Art Basel anzubieten, die dann im Verlauf der folgenden Monate permanent verbessert und weiterentwickelt wurden. Durch diese und andere Aktivitäten konnte die Art Basel ihre führende Rolle im Kunstmarkt weiter stärken. Im Bereich “Live Marketing Solutions” wurden bereits im ersten Halbjahr 2020 zahlreiche digitale Kongresse und Produktpräsentationen sowie virtuelle Messen umgesetzt. Das “LMS”-Team kann heute den Kunden hybride Projektlösungen mit der kombinierten Live Marketing Aktivierung einer Marke in der realen und digitalen Welt anbieten.

Erfolgsrechnung und Bilanz

In der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 hat sich der konsolidierte Betriebsertrag im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um 55 % verringert und liegt bei CHF 121.6 Mio. Das konsolidierte betriebliche Ergebnis beträgt CHF -21.7 Mio. (Verschlechterung im Vergleich zum ersten Semester des Vorjahres CHF – 29.4 Mio.), der Halbjahresverlust beläuft sich auf CHF -24.4 Mio. (CHF -28.0 Mio.)

Der im Vergleich zum Vorjahr mit -73 % grösste Ertragseinbruch musste bei den Eigenmessen hingenommen werden. Der dazu mit -31 % vergleichsweise moderate Ertragsrückgang bei den «Live Marketing Solutions» ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die USA erst im zweiten Quartal von den Auswirkungen der Pandemie erfasst worden sind.

Ausblick

Im März 2020 ist unverzüglich eine Notfall-Planung über alle Geschäftsbereiche erstellt und in Kraft gesetzt worden, die seither laufend aktualisiert wird. Ihr liegen verschiedene Szenarien zugrunde, darunter auch dasjenige, dass im Jahr 2020 praktisch keine grossen Events stattfinden werden. Wie Ende Juli kommuniziert, rechnet die MCH Group für das Geschäftsjahr 2020 mit zu erwartenden Umsatzeinbussen im Vergleich zum Vorjahr von CHF 230 – 270 Mio. und einem Jahresverlust in einem höheren zweistelligen Millionenbereich.

Es ist bereits im Rahmen des Jahresabschlusses 2019 festgestellt und von der Revisionsgesellschaft bestätigt worden, dass der Fortbestand des Unternehmens bis ins Jahr 2021 hinein gesichert ist. Diese Feststellung hat nach wie vor Gültigkeit. Um den Fortbestand der Gruppe über das Jahr 2021 hinaus zu gewährleisten, wird jedoch die Umsetzung von Massnahmen notwendig sein, wie sie anlässlich der ausserordentlichen Generalversammlung vom 3. August 2020 beschlossen worden sind. Der Verwaltungsrat arbeitet intensiv mit allen Stakeholdern an Lösungen, um die notwendigen Kapitalmassnahmen so bald als möglich durchführen zu können.

Die MCH Group erwartet ab dem zweiten Quartal 2021 eine deutliche Verbesserung der Geschäftslage. Sie arbeitet deshalb trotz der massiven Auswirkungen durch den kurzfristigen Wegfall eines grossen Teils des operativen Geschäfts intensiv an der Umsetzung der 2019 beschlossenen Strategie, um am Ende gestärkt aus dieser für die Live Marketing Branche noch nie dagewesenen Krise hervorzugehen.